Zehn Tipps gegen die Müdigkeit

Bleibe unterwegs aufmerksam und sicher

Text von John Sandberg

Die Statistik zeigt deutlich, dass bei der überwiegenden Mehrheit der Motorradunfälle, bei denen es zu Kollisionen mit einem anderen Fahrzeug kommt, das in der Regel ein Auto ist, der Fahrer des anderen Fahrzeugs das Motorrad vor der Kollision nicht gesehen hat. Nun können wir leider andere Verkehrsteilnehmer nicht kontrollieren, aber wir sollten immerhin uns selbst unter Kontrolle haben. Dabei ist es am wichtigsten, immer hellwach zu sein. Das reduziert unsere Reaktionszeit genauso wie die Gefahr, dass wir unseren Bremsweg oder unsere Kurvengeschwindigkeit falsch einschätzen.  Kurz gesagt, wir müssen jederzeit ausgeruht und aufmerksam sein. Hier sind zehn wichtige Regeln, die uns dabei helfen…

1. Schlaf wie ein Baby
Vollständig ausgeruht zu sein ist die beste Voraussetzung, um eine lange Fahrt oder eine weite Reise in Angriff zu nehmen. Das bedeutet, dass man vor der Abfahrt eine ganze Nacht geschlafen hat und die Fahrt zu einer vernünftigen Zeit beginnt – und nicht in aller Herrgottsfrühe.

2. Meide die Autobahn
Je interessanter die Strecke, umso aufmerksamer bleibt man beim Fahren. Kurvenreiche Nebenstraßen machen nicht nur mehr Spaß, sondern halten auch länger wach als das hypnotische Dröhnen von Autobahnkilometern. Viele Motorradfahrer behaupten, dass sie auf der Autobahn wachsamer bleiben, wenn sie auf die Benutzung der Geschwindigkeitsregelanlage verzichten.

3. Leg frühzeitig Pausen ein
Ein todsicherer Weg, so lange zu fahren, dass man müde wird, ist, so lange zu fahren, bis man müde wird. Denk mal eine Minute lang über diesen Satz nach. Besser ist es, eine Pause einzulegen, bevor die Müdigkeit einsetzt, und zwar durch geplante Stopps in zeitlichen Abständen, die kurz genug sind, um keine Müdigkeit aufkommen zu lassen – alle zwei Stunden oder häufiger. Das ist besonders wichtig, wenn man in einer Gruppe fährt, weil verschiedene Fahrer unterschiedlich lange fahren können, bevor sie müde werden.

4. Beweg Dich
Wenn du eine Pause machst, solltest Du Dich körperlich betätigen, indem Du gehst oder Dich dehnst. Das stimuliert sowohl Deinen Körper als auch Deinen Geist nachhaltig. Zudem erhöht ein kurzer Spaziergang durch ein unbekanntes Umfeld die Wahrscheinlichkeit, etwas Interessantes zu entdecken oder in ein Gespräch verwickelt zu werden. Beides sind Quellen der Abenteuer, die die meisten von uns beim Motorradfahren suchen.

5. Sauf wie ein Loch
Ja, sauf Wasser wie das liebe Vieh. Und ja, das führt dazu, daas Du häufiger anhalten musst, weil die Blase Dich dazu mahnt. Und das ist gut so. Betrachte das Ganze als eine beabsichtigte Rückkopplung. Außerdem bedeutet es, dass Du nicht dehydrierst, was leicht zu Schwindelgefühlen und einer längeren Reaktionszeit führen würde.

6. Iss wie ein Spatz
Wenn Du kohlehydratreiche Mahlzeiten zu Dir nimmst, erfährst Du einen schnellen Zuckerschub, der zur Unterzuckerung führen kann, und Du wirst mit einer langen, energiezehrenden Verdauung belastet, die Dich müde macht. Iss lieber wie ein Spatz. Das bedeutet, häufiger kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen, die hauptsächlich aus Proteinen bestehen – also aus Nüssen, Fleisch, Bohnen und Milchprodukten. Das sorgt für eine längere und nachhaltigere Energieversorgung. Außerdem vermeidet man durch kleinere Portionen die unstillbare Sehnsucht nach einem Verdauungsschlaf, die große kohlehydratreiche Portionen auslösen.

7. Mach Nickerchen wie ein Baby
Der Mensch ist darauf programmiert, kurze Schlafpausen einzulegen, auch wenn die meisten von uns diese Verdrahtung durch verschiedene Bewältigungsmechanismen kurzschließen. Wenn Dich unterwegs die Müdigkeit übermannt, solltest Du an einem geeigneten Ort anhalten und ein kurzes Nickerchen machen. Schon nach kurzer Zeit ist Dein System für den Rest der Tagesetappe wieder aufgeladen.

8. Kommuniziere
Motorradfahrer, die elektronische Kommunikationssysteme benutzen, um sich gelegentlich mit einem ihrer Reisegefährten während der Fahrt auszutauschen, berichten, dass sie länger wach und aufmerksam bleiben. Schon das Grüßen anderer Fahrer per Handzeichen kann bewirken, dass Dein Geist und Dein Körper zu größerer Wachsamkeit angeregt werden. Wenn Du Dir angewöhnst, auch andere Verkehrsteilnehmer als Motorradfahrer zu grüßen, ist die Wirkung umso größer, und Du kommst zudem in den Ruf eines Botschafters für verbesserte Beziehungen zu allen Verkehrsteilnehmern.

9. Überhol ab und zu
Lange Zeit hinter einem anderen Fahrzeug herzufahren hat eine ähnlich einschläfernde Wirkung wie eine Geschwindigkeitsregelanlage. Vermeide diese Falle, indem Du den Vorausfahrenden nach einiger Zeit überholst und die Führung übernimmst.

10. Schütz Dich vor dem Fahrtwind
Eine wichtige Strategie zur Vermeidung von Müdigkeit besteht darin, ihre Ursache zu beseitigen. Der Fahrtwind ist eine der Hauptursachen für Ermüdungserscheinungen bei Motorradfahrern – sowohl wegen des Windgeräuschs als auch wegen des Winddrucks auf den Oberkörper. Die Entscheidung für einen Integralhelm, das Tragen von Ohrstöpseln und die Verwendung eines Windschutzes am Motorrad reduzieren die Auswirkungen des Fahrtwindes und halten Dich länger frisch.

Wie bleibst Du beim Fahren ausgeruht und aufmerksam? Teile uns Deine Tipps mit.


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