Unsere lieblingsmotorräder rückblick

The Enthusiast® hat sich mit Bill und Karen Davidson getroffen, um mit ihnen über die Bikes zu sprechen, die ihnen am meisten bedeuten

INTERVIEW VON JEREMY PICK

KÖNNT IHR EUCH DARAN ERINNERN, WANN IHR ZUM ERSTEN MAL EIN MOTORRAD GEFAHREN SEID?

Bill: Mom und Dad haben mich, Karen und unseren Bruder Michael zum Blue Mound State Park mitgenommen. Wir hatten eine 1963er Harley-Davidson® M50 dabei, die Willie ein bisschen umgebaut hatte, und wir sind den ganzen Tag darauf herumgetobt. Ich war sieben Jahre alt, also waren wir drei sehr jung. Das war ein sehr schöner Tag.

Karen: Ja, das war wirklich ein tolles Erlebnis! Ich kann mich erinnern, dass sich Dad kurz auf die Maschine gesetzt hat und dann gesagt hat “Nehmt sie Euch!”, und wir waren weg damit. Wir haben also schon mit Motorrädern rumgemacht, bevor wir unseren Führerschein hatten. Unsere Eltern sind mit uns im Wohnmobil zum Camping in verschiedene Bundesstaaten gefahren und haben Enduros mitgenommen, mit denen wir dort fahren konnten, wo niemand nach einem Führerschein fragt. Auf die Art haben wir beide Spaß an Geländemotorrädern gewonnen.

Bill: Nach der M50 hatten wir eine Shortster und dann eine X90, mit der wir drei abwechselnd über Waldwege und durch die Felder gefahren sind. Als ich 16 war, hatte ich eine SX175, mit der ich auch meinen Führerschein gemacht habe. Durch die Enduros bin ich zum Motocross-Sport gekommen – ich bin rund fünf Jahre lang Amateur-Motocross-Rennen gefahren, und es hat mir viel Spaß gemacht. Im Augenblick bin ich dabei, meine Harley-Davidson 250MX Motocross-Maschine zu restaurieren.

WAS WAREN DENN EURE ERSTEN STRAßENMASCHINEN?

Bill: Das erste Bike, was ich mir gekauft habe, als ich 1984 in der Company angefangen habe, war eine 1983er XR-1000. Ich liebe diese Maschine und bin mit ihr fast täglich zur Juneau Avenue und wieder nach Hause gefahren. Ich habe mit ihr keine langen Touren gemacht, weil man auf ihr kaum Gepäck mitnehmen kann und weil sie nicht so komfortabel ist wie einige andere Bikes, aber für mich war ihre Abstammung aus dem Rennsport wichtig. Ich habe sie heute noch und fahre sie auch noch. Es gibt heute nicht mehr viele XR-1000 Exemplare, und ihr Motor mit zwei Vergasern ist ziemlich einzigartig. Sie ist heute ein gesuchtes Sammlerstück.

Karen: Ich war zuerst im Mode-Business tätig und habe damals in New York, an der Westküste und in Los Angeles gearbeitet. Zur Arbeit bin ich verschiedene Modelle gefahren, meistens FXRs und FXTs und dann eine 1997er Bad Boy. Als ich bei der Motor Company angefangen habe, habe ich mich mehr für Touring Modelle interessiert und mich in eine Road King® verliebt.

WELCHE HARLEY-DAVIDSON MODELLE HABEN DENN FÜR EUCH EINE BESONDERE BEDEUTUNG?

Bill: Der erste Big Twin, den ich mir gekauft habe, war eine Fat Boy®aus dem Jahr 1990 – das war das erste Produktionsjahr dieses Modells. Mit der Maschine ist man überall aufgefallen. Sie ist etwas Besonderes, vor allem wegen ihres Stylings, das Dad entwickelt hat – mit dem aggressiven Front End, dem silberfarbenen Rahmen und den Highlights wie den gelben Streifen am Zylinderkopf und dem kleinen gelben Kreis im Logo. Es ist ein wunderschönes Bike, und ich fahre es noch heute, wenn ich Zeit habe. Es gibt viele wichtige Modelle, aber wenn ich eines davon wählen müsste, dann wäre das die “Serial Number One”, das erste Motorrad, das unsere Vorväter und Bill Harley gebaut haben. Sie hatten nicht viel, und das war ihr Traum – ein Traum, den sie sich im Jahr 1903 mit dieser Maschine erfüllt haben. Es war ein großer Erfolg und zugleich der Grundstock für diese großartige Firma und diese erfolgreiche Marke. Dieses Bike hat eine ganz besondere Bedeutung für unsere Familie.

Karen: Bill und ich haben beide den XLCR Café Racer. Das Modell war 1977 wirklich ein echtes Statement. Mit seinem kantigen, sargförmigen Tank war es für mich so sexy, cool und krass wie kein anderes. Ich liebe einfach den Sound eines Ironhead Motors, und diese Maschine sieht für mich heute noch toll aus.

FAVORIT DER FAMILIE: XLCR CAFÉ RACER

Bill: Ich erinnere mich daran, wie ich mit Dad auf der Couch saß und wir uns über dieses tiefschwarze Bike unterhalten haben – ein Café Racer mit einer kleinen Lenkerverkleidung und einem Tank ähnlich der XR-750. Das Bike hatte ein bisschen etwas von einer Rennmaschine und war seiner Zeit vielleicht ein wenig voraus. Ich erinnere mich, dass er sagte, er wolle das Bar & Shield Logo auf dem Tank platzieren – es war das erste Modell, bei dem das so war. Die Maschine kam ein paar Jahre später auf den Markt, und als ich die High School abgeschlossen hatte, haben mir Mom und Dad ein kleines Päckchen geschenkt, in dem ich einen Schlüssel gefunden habe. Sie sagten: “Komm mit, schau mal nach, was in der Garage steht!” Wir gingen hinaus, und dort stand diese wunderschöne XLCR. Das war ein sehr bewegender Tag. Es ist cool, dass wir alle eine XLCR haben – Dad hat die mit der Seriennummer 1. Ich sage immer meinem Bruder und meiner Schwester, dass wir drei mal zusammen mit diesen Maschinen zur Bike Night am Museum fahren sollten – es wäre wahrscheinlich das einzige Mal, dass man drei dieser Motorräder nebeneinander sehen könnte.

WAS MACHT EIN EINZELNES BIKE ODER FEATURE SPEZIELL?

Bill: Ich habe das Glück, mehrere Motorräder zu besitzen. Dazu gehört auch eine Knucklehead von 1936 mit Fußkupplung, Tankschaltung und Kickstarter. die ich sehr gern fahre. Quasi als Gegenpol habe ich eine Street Glide® von 2022, und wenn ich sie nach der Knucklehead fahre, habe ich wirklich Ehrfurcht vor dem technologischen Fortschritt, den wir über die Jahre erzielt haben. Die H-D® V-Twins sind wirkliche Schmuckstücke und funktionieren hervorragend. Sie hängen gut am Gas, sehen gut aus und klingen großartig. Es geht alles um “Look, Sound und Feeling”.

Karen: Wer so lange in der Welt des Designs gelebt hat wie ich, der schöpft seine Inspiration aus vielen verschiedenen Quellen – aus den Motorrädern, den Tanks, den Farben – unsere Bikes sind unerschöpfliche Quellen der Inspiration. Von der Springergabel bis zum Knucklehead Motor – unsere Geschichte und unser Vermächtnis ikonischer Konstruktionsdetails bergen Inspiration für alle, die sich zu H-D hingezogen fühlen.

EINE ECHTE IKONE: DIE ERSTE V-ROD® GANZ AUS ALUMINIUM

Karen: Wir waren alle fasziniert von den rigorosen Änderungen, die Harley-Davidson mit diesem Modell umgesetzt hat. Aus stilistischer und ästhetischer Sicht ist es ziemlich radikal. Und wenn man sich ansieht, was H-D am Tank und an den Fendern aus Aluminium gezaubert hat, dann weiß man, dass sich so etwas nicht wiederholen lässt. Die Maschine ist auf ihre Art eine absolute Ikone.

Bill: Als wir das Bike auf der Dealer Show präsentiert haben, sind Dad und ich – einer von links, einer von rechts – mit einer V-Rod auf die Bühne gefahren. Als die ganze Familie später beim Essen zusammensaß, sagte einer von uns. “Ich habe gerade mit meinem Händler telefoniert und eine V-Rod bestellt.” Der nächste sagte “Genau das habe ich auch gemacht.” Einer nach dem anderen sagte dasselbe. Wir hatten alle unabhängig voneinander eine geordert!

MIT WELCHEN MOTORRÄDERN SEID IHR ÜBER DIE JAHRE BESONDERS LANGE STRECKEN GEFAHREN?

Karen: Die Sternfahrten anlässlich des 95-jährigen und des 100-jährigen Jubiläums waren wirklich großartige Abenteuer mit der Familie, mit Freunden und mit all den Bikern, die mit uns zurück nach Milwaukee gefahren sind. Gemeinsam mit unseren Kunden Motorrad zu fahren, ist wirklich wichtig. Wenn man zusammen durch die schönsten Gegenden unseres Landes fährt, dann fühlt man sich einander verbunden – ein Gefühl, das mit der Zeit immer stärker wird. Beim 95-jährigen Jubiläum bin ich die coole Anniversary Edition der Heritage Springer Softail gefahren, und die 100TH Anniversary Road King vom 100-jährigen Jubiläum habe ich heute noch.

Bill: Mein Bike beim 100-jährigen Jubiläum war eine 100TH Anniversary Road Glide® in Schwarz und Silber; eine wirklich wunderschöne Maschine, die ich noch besitze. Bis heute ist die 100TH Anniversary Sonderlackierung für mich eine der schönsten Lackierungen, die wir je angeboten haben. Da ist eine ganze Menge Hirnschmalz, harte Arbeit und viel Technologie eingeflossen. Die Art, wie der silberfarbene Lack wie ein Spiegel wirkt, und all die durchdachten Details – das ist schon sehr eindrucksvoll.

WELCHE MOTORRÄDER FAHRT IHR ZUR ZEIT?

Karen: Die Pan America®! Ich bin mit ihr nach Sturgis und zurück gefahren, und habe dann kürzlich noch eine etwas anspruchsvollere Tour durch Kalifornien gemacht. Man setzt sich drauf und denkt sofort: “Was kann ich jetzt in Angriff nehmen?” Es ist wirklich ein sehr eindrucksvolles Motorrad, das in mir den Wunsch geweckt hat, wieder mal ein bisschen Off-Road zu fahren.

Bill: Ich habe auch eine Pan America, und ich liebe sie. Sie ist so vielseitig und kann es mit allem von Geländeeinlagen bis zu Highways und was dazwischen liegt aufnehmen. Und sie sieht verdammt gut aus. Jedes Mal, wenn ich zum Tanken anhalte, spricht mich jemand an und fragt: “Ist das eine neue Harley®? Was ist das für eine? Die sieht wirklich cool aus!”

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