
AMF und das Ende einer Ära
Am 8. Januar 2019 war es genau 50 Jahre her, dass die American Machine and Foundry (AMF) die Harley-Davidson Motor Company im Jahr 1969 für 22 Millionen US Dollar gekauft hat. Die darauffolgenden zwölf Jahre waren eine turbulente Zeit für die Motor Company, und die AMF-Ära wird oft als Tiefpunkt in der langen und bewegten Geschichte des Unternehmens angesehen, aber es war nicht alles schlecht damals.
Nach der Übernahme gehörte Harley- Davidson® zum AMF Portfolio an Freizeitund Industrieprodukten, das unter anderem Voit Sportausrüstungen, Ski-Daddler Snowmobile, Rasenmäher, Maschinen für Herstellung von Pommes-Frites-Tüten und Zigarettenpackungen sowie Elektroprodukte umfasste. Noch 1968 hatte Harley-Davidson kaum mehr als 27.000 Fahrzeuge verkauft, basierend auf einem Programm von acht verschiedenen Motorradmodellen sowie von diversen Golfwagen mit Benzin- und Batterieantrieb. AMF hingegen hatte eine Massenproduktion zum Ziel, für die es allerdings keine entsprechende Nachfrage gab. Zudem wurden die Fertigungskapazitäten nicht an die Produktionsziele angepasst, die Produktqualität verschlechterte sich, und der Marktanteil von H-D® ging angesichts der starken Konkurrenz aus dem Ausland zurück.
Trotz all dieser Probleme gab es in der AMF Ära auch ein paar Lichtblicke. Investitionen in die Produktentwicklung ebneten den Weg für Motoren und Modelle, die das Unternehmen in den Jahren nach der AMF-Zeit auf Erfolgskurs bringen sollten, darunter der Evolution® V-Twin. Die Kapitalkraft von AMF erlaubte zudem Investitionen in Technologien wie die computergestützte Steuerung von Produktionsanlagen und computergestütztes Design sowie in andere Werkzeuge und Prozesse, die zu enormen Verbesserungen in der Fertigungseffizienz und Produktionsqualität führten und wesentlich zu den späteren Erfolgen von Harley-Davidson beitrugen.
Von 1969 bis 1981 brachte H-D darüber hinaus mehrere wichtige und erfolgreiche neue Modelle auf den Markt, darunter die Super Glide®, die Low Rider® und die FLT Tour Glide. Das vielleicht dauerhafteste Vermächtnis von AMF aber war die Verlegung der Endmontage in ein ungenutztes AMFWerk in York, Pennsylvania im Jahr 1973. Beim Buyout im Jahr 1981 wurde dieses Werk in die Transaktion einbezogen, und heute – fast 50 Jahre später – ist York nach wie vor das wichtigste H-D Montagewerk in den USA.
Im Juni 1981 kauften 13 Harley-Davidson Geschäftsleitungsmitglieder die Motor Company für rund 75 Millionen Dollar von AMF zurück – darunter Willie G. Davidson (rechts), Chief Styling Officer Emeritus. Damit war die AMF-Ära für Harley-Davidson beendet. Die Jahre unmittelbar nach dem Buyout waren für die Motor Company hart, aber Ende der 1980er Jahre hatte das Unternehmen wieder festen Boden unter den Füßen. Harley-Davidson stand vor einem atemberaubenden Comeback und immensem Wachstum in den 1990er und 2000er Jahren.
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