Traumhafte Lackfarben

Die in Großbritannien ansässige Firma RS Bike Paint hat garantiert den perfekten Lack für Deine Harley-Davidson^®

Text von Jeremy Pick

Nach fast 50 Jahren Erfahrung mit Lacken und Lackierzubehör gibt es nichts, was RS Paint nicht über dieses Thema weiß. Dank seines umfassenden Know-hows ist das Unternehmen heute offizieller Lieferant von Harley-Davidson. Unter diesen Umständen könnte man davon ausgehen, dass RS Paint ein multinationales Unternehmen mit hunderten von Mitarbeitern ist. Tatsächlich aber hat RS nur sieben Mitarbeiter und baut auf ganz bescheidenen Anfängen im Norden Englands auf.

Gegründet wurde die Firma im Jahr 1978 von Arthur und Renate Bancroft in Barnsley. Sie begannen ihr Geschäft mit der Formulierung und dem Verkauf von Autolacken in South Yorkshire. Da Arthur ein gelernter Lacklaborant war, der über die notwendigen Fähigkeiten und Techniken verfügte, Lackfarben nach Augenmaß abzustimmen, und da Renate Erfahrung im Geschäftsleben hatte, florierte ihr Unternehmen. Dann aber entwickelte sich South Yorkshire Mitte der 1980er Jahre zum Epizentrum des großen Bergarbeiterstreiks.

“Die Wirtschaft in diesem Teil des Landes war am Boden”, erinnert sich Arthurs Schwiegersohn Philip. “Innerhalb von 18 Monaten hatten all die Jungs, die coole Autos fuhren, ihre Jobs verloren, und niemand hatte mehr Geld, Autos aufzumöbeln oder zu restaurieren. Was die Firma gerettet hat, waren Motorräder. Ein Kunde kam vorbei und bat Arthur, etwas Lackfarbe für seine Maschine zu mischen. Das hat Arthur natürlich gern gemacht, zumal er in den 1950er und 1960er Jahren selbst Motorrad gefahren war. Unter den Bikern hat es sich schnell herumgesprochen, dass Arthur in der Lage war, eine Farbe nach dem bloßen Augenschein nachzumischen. Er hat dann im Laufe der Zeit auf Karteikarten eine Datenbank für Motorradlacke angelegt – eine Maßnahme, die zur Grundlage unseres späteren Erfolgs wurde.”

Anfang der 1990er Jahre trat Arthurs Tochter Heidi – heute Philips Frau und Geschäftspartnerin – im Teenager-Alter in das Unternehmen ein. Sie fand die Karteikarten in einer Schublade und fasste die Infos in Tabellen zusammen. Heute verfügt das Unternehmen über eine Datenbank mit rund 60.000 Farben, die zahllose Modelle von mehr als 150 Herstellern abdeckt und in einigen Fällen bis in die frühen 1900er Jahre zurückreicht.

RS Bike Paint hat seinen Sitz inzwischen in Hertfordshire und hat sein Know-how in der Motorradlackierung genutzt, um zum offiziellen Lacklieferanten für mehrere große Motorradhersteller zu werden, darunter Kawasaki, Triumph, BSA, Bimota und jetzt Harley-Davidson. RS beliefert Karosseriewerkstätten, Händler und Endverbraucher gleichermaßen.

“Nehmen wir an, Sie besitzen eine Harley-Davidson und müssen Lackschäden ausbessern oder ein Zubehörteil in der zu Ihrem Modell und Baujahr passenden Farbe lackieren”, sagt Philip. “Alle Vertragshändler haben jetzt ein von uns geliefertes Farbbuch mit QR-Codes für jede Farbe, die für jedes einzelne Jahr gelistet ist. Alles, was Sie tun müssen, ist, zu Ihrem Händler vor Ort zu fahren, und wenn Sie den Namen der Farbe Ihres Bikes kennen, blättern Sie in dem Buch direkt zu dem betreffenden Modelljahr – so einfach ist das. Wenn Sie sich nicht sicher sind, kann Ihr Händler den Namen der Farbe anhand der Fahrgestellnummer Ihrer Maschine herausfinden. Richten Sie Ihr Smartphone auf den QR-Code im Farbbuch, und Sie werden direkt zu dieser Farbe auf unserer Website weitergeleitet, wo Sie den Lack bestellen und sich liefern lassen können.”

Die ursprüngliche Datenbank, die Arthur auf Karteikarten angelegt hat und die Heidi in Tabellenform gebracht hat, ist zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil für RS Bike Paint geworden, weil die Sache mit den Lackierungen der Motorräder viel komplizierter ist als bei den Autos.

“Motorradlacke sind selten so wie Autolacke codiert, darum ist es viel schwieriger, die richtige Farbe zu finden”, sagt Philip. “Motorräder sind nicht selten mehrschichtig lackiert, oft mit Glitzerlacken oder anderen Effekten, weil die Lackierung von Motorrädern einer ganz anderen Ästhetik unterliegt als die von Autos. Es werden oftmals ziemlich ausgefallene Lackierungen verwendet, insbesondere im Fall von Harley-Davidson! Wenn also eine Karosseriewerkstatt oder ein Endverbraucher ein Bike lackieren will, ist es sehr wahrscheinlich, dass er den Code für den Lack nicht herausbekommt – selbst ein Spektralphotometer hilft nicht bei speziellen Lackierungen. An dieser Stelle kommen wir ins Spiel.

Bei vielen Speziallackierungen, zum Beispiel bei einem Lack mit goldenem Glitzer-Finish, braucht es unser Know-how und unsere Branchenkenntnisse, um genau denselben Effekt zu erzielen. Dazu müssen wir uns manchmal mit Lackherstellern irgendwo auf der Welt kurzschließen, aber wir lieben Herausforderungen!”

Um einen mühelosen Weg zum perfekten Ergebnis zu gewährleisten, hat RS Bike Paint eine Reihe von Projekten angestoßen. Eines davon ist das Display-Projekt, das alle Händler in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum betrifft und die Idee der Wall of Fame in Milwaukee aufgreift. Jeder Händler hat ein Display mit allen Lackierungen des laufenden Jahres und natürlich auch mit zeitlosen Klassikern wie Vivid Black und Black Denim. Darüber hinaus gibt es eine Website der Firma in acht Sprachen, eine Zertifizierung für den weltweiten Versand von Lacken per Kurier und den Plan, eine Niederlassung in Frankreich zu eröffnen, um den europäischen Kunden einen noch schnelleren Service bieten zu können.

“Wir sind unglaublich stolz darauf, von Harley-Davidson als Lieferant ausgesucht worden zu sein, weil es sich um eine so ikonische Marke handelt, und wir freuen uns darauf, unsere Expertise sowie unser Engagement für höchste Qualität und für erstklassigen Kundenservice unter Beweis stellen zu können.”

RS Paint wird 2025 im Juni bei der European H.O.G. Rally in Kroatien und im September bei der European Bike Week am Faaker See vertreten sein. Wenn du also dort bist, würden sie sich freuen, mit dir über alles zu sprechen, was mit Farben und mit Lackierungen zu tun hat! Alternativ kannst Du ihre Website besuchen.