Frauenpower

Eine Frauenzeitschrift, die von Harley® Fahrerinnen für Harley Fahrerinnen gemacht wurde, hat Freiräume für weibliche Motorradfahrer geschaffen

Heutzutage sind Frauen auch in der Motorrad-Community eine etablierte Gruppe von Verbraucherinnen, für die es spezifische Ausrüstung, eigene Veranstaltungen und eine Vielzahl von Interessensgruppen gibt. Aber Frauen, die Motorräder fahren und sich dafür einsetzen, gibt es schon, seit es Motorräder gibt – Lillian Hauerwas zum Beispiel hat schon in den 1910er Jahren in Motorradzeitschriften geschrieben. Die Existenz zahlreicher Web-Communitys zeigt uns heute, wie wichtig es für Motorradfahrerinnen ist, ein Medium zu haben, in dem sie sich austauschen können. Bedarf für ein solches Medium haben allerdings zwei Frauen bereits gesehen, lange bevor es das Internet gab. Sie bündelten Ressourcen, dachten über alle möglichen Optionen nach und trafen dann eine bis dahin im Verlagswesen einmalige Entscheidung.   

Sie gründeten 1985 die Zeitschrift “Harley Women”, die sich an alle Frauen richtete, die Motorräder fuhren, besaßen oder einfach gut fanden. Die beiden hießen Linda “Jo” Giovannoni und Cris Sommer Simmons. Das Magazin diente als Medium für Motorradfahrerinnen, sich zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen, und es führte das Erbe der Gruppen weiblicher Biker aus den 1940er und 1950er Jahren fort, zu denen die Motor Maids und die Women’s International Motorcycle Association gehörten.   

Mit Produktbewertungen, Reiseberichten sowie Portraits von Motorradfahrerinnen und Biker-Familien war es eine der ersten Publikationen, die sich den Erfahrungen von Frauen auf zwei Rädern widmete. In den Heften erschienen Fotos, die Frauen von ihren Motorrädern und ihren Familien gemacht hatten, zusammen mit Geschichten wie “Tech Tips — P.M.S. Preventative Maintenance Schedule” und Tests von neu auf den Markt gekommenen Motorrädern. Im Laufe der Jahre kamen auch noch Listen von Motorradclubs und -verbänden für Frauen hinzu. Die Listen zeigen, wie schnell sich die Szene entwickelte: In der Ausgabe Januar/Februar 1986 wurden fünf Gruppen aufgeführt, 12 Jahre später listete die Ausgabe Januar/Februar 1998 nicht weniger als 79 Gruppen auf. Cris hat darüber gesprochen, wie sie an Harley-Davidson herangetreten ist, um sich die Rechte an dem Namen der Zeitschrift zu sichern, einfach weil sie die Motorräder aus Milwaukee liebte. Das Magazin hat vielen Bikerinnen als Medium gedient und sogar Veranstaltungen in Sturgis organisiert.

Cris und Jo haben gemeinsam als Herausgeberinnen und Redakteurinnen der Zeitschrift fungiert, bis Cris in den 1990er Jahren ihren Anteil an Jo verkauft hat.   Jo hat das Magazin noch bis 1997 weitergeführt, dann wurde es umbenannt in “Asphalt Angels”. Das Vermächtnis wurde mit der Einführung von WomenRidersNow.com im Jahr 2006 fortgesetzt. Cris ist heute eine bekannte Fahrerin von Oldtimer-Motorrädern und gibt als Journalistin weiterhin motorradfahrenden Frauen eine Stimme. Jo ist 2022 gestorben. Für ihre Verdienste mit der Gründung des Magazins “Harley Women” und mit ihrem Engagement für die Motorradfahrerinnen sind Jo und Cris mehrfach geehrt worden, unter anderem mit der Aufnahme in die Sturgis Motorcycle Hall of Fame –  Jo im Jahr 1996, Cris im Jahr 2008. 


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