Uncle Sam 2023: Roadtrip Reisebericht Teil 4


Im letzten Teil seines Reiseberichts berichtet Eric von der legendären Route 66, und davon, wie Elvis zwei Trauungen vollzieht… 

Text und Fotos von Eric Bierny 

Tag 14: Von Moab über das Monument Valley zum Grand Canyon National Park, 530 Kilometer 

Wir beluden das Auto, gingen zum Frühstück ins Jailhouse Cafe und verabschiedeten uns von Gage. Gegen 8:30 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Mexican Hat. Nach 260 Kilometern kamen wir dort an, wo der französische Rockstar Johnny Hallyday zu wohnen pflegte, wenn er diesen Teil der USA besuchte. Angesichts der Schönheit und der Ruhe dort haben wir verstanden, warum er den Ort so sehr mochte. Auf dem Weg zum Monument Valley überquerten wir bald die Staatsgrenze nach Arizona. Wir haben am Forrest Gump Point angehalten, um ein paar lustige Fotos zu machen, und dann unseren Weg zur Navajo Nation fortgesetzt. Dort angekommen haben wir uns auf zwei Trucks verteilt, mit denen man eine Rundfahrt durch den Park machen kann …  

Unser Guide hatte während des Vietnamkriegs in der Armee gedient und war ein Veteran der Nationalgarde. Der Besuch des Parks war ein großartiges Erlebnis. Die Landschaft erinnerte uns an die besten Westernfilme, die wir je mit John Wayne oder von John Ford gesehen haben, als wir jünger waren. Es war, als wären wir in einen Kinofilm hineingeraten! Wir aßen im Restaurant des Resorts zu Mittag und fuhren dann begleitet von starkem Wind weiter nach Cameron. Dort angekommen haben wir den Cameron Trading Post besucht, unsere Motorräder aufgetankt und dann unsere Fahrt zum Hotel im Grand Canyon Nationalpark fortgesetzt. Wir haben noch einen Zwischenstopp am Desert Point View gleich hinter dem Parkeingang eingelegt. Nach ein paar Kilometern auf schmalen, kurvigen Straßen mit Wildwechseln sind wir schließlich in der Abenddämmerung am Hotel angekommen. 

Tag 15: Vom Grand Canyon nach Kingsman, 278 Kilometer 

Ich bin früh aufgestanden, um spazieren zu gehen und einen Kaffee zu trinken – ich genieße immer diese ruhigen Momente am Morgen, wenn ich alleine bin. Das Bremsscheibenschloss meiner Maschine ließ sich trotz 15minütiger Bemühungen nicht öffnen. Erst als ich gleichzeitig den Schlüssel gedreht und mit einem Werkzeug auf das Schloss geklopft habe, hat es entriegelt. Der Parkbesuch hat meine Erwartungen übertroffen, wir haben eine atemberaubende Landschaft kennengelernt. Danach sind wir der Route 64 bis nach Williams gefolgt, haben dann die I-40 bis zur Crookton Road genommen, um dort auf die alte Route 66 nach Seligman zu wechseln. Es regnete heftig, und ein starker Wind blies Tumbleweed über die Straße. Zur Erinnerung haben wir ein Foto von den Bikes unter dem Road Sign der Route 66 gemacht und wurden dabei von zwei Autofahrern vor Klapperschlangen gewarnt. Sie erklärten uns, dass sich die Schlangen gerade bei den aktuellen Wetterbedingungen oft aggressiv verhalten würden. In Seligman haben wir kurz angehalten und sind in die kleinen Geschäfte gegangen, die uns in die 1960er Jahre zurückversetzten. Die “Mother Road” zu fahren, war ziemlich eindrucksvoll, auch wenn das Wetter nicht das beste war. Auf der letzten Etappe nach Kingman besserte sich das Wetter, es wurde sonnig und heiß. Wir kamen bald an unserem Hotel an, packten aus und gingen zum Abendessen. Schließlich haben wir noch heimlich für zwei unserer Paare Hochzeiten in Las Vegas gebucht – für eine der Ladys sollte es eine Überraschung sein!  

Tag 16: Von Kingman nach Las Vegas, 180 Kilometer 

Auf der Route 93 in Richtung Las Vegas knallte bereits die Sonne vom Himmel. Bald passierten wir den Checkpoint am Hoover Dam und fuhren auf den Parkplatz. Nach einem kurzen Spaziergang über die Staumauer haben wir unserer Dehydrierung vorgebeugt und uns auf den Weg nach Las Vegas gemacht. Als wir uns der Sin City näherten, begrüßte uns die Stadt mit zahlreichen Staus, aber wir fanden ihren “Auftritt” trotzdem sehr eindrucksvoll.  Auf dem Hotelparkplatz angekommen entluden wir das Auto und die Bikes und schafften unser Gepäck ins Hotel. Wir deponierten alles in der Lobby und machten uns auf den Weg, um unsere Motorräder bei Eagle Rider zurückzugeben – wahrhaftig ein trauriger Moment! 

Als kleinen Trost haben wir uns dort T-Shirts, Pokerchips und Anstecknadeln gekauft. Danach bereiteten wir uns auf die Hochzeiten vor und machten uns auf den Weg zur Kapelle. Die Trauungen, die beide von Elvis vorgenommen wurden, waren echt filmreif und etwas ganz Besonderes. Wir haben dann noch im Las Vegas Hard Rock Cafe gefeiert und sind den Strip entlang zu unserem Hotel gelaufen, um uns von allen zu verabschieden, weil wir die Stadt am nächsten Morgen in mehreren Gruppen verlassen mussten… 

Tag 16 und 17: Von Las Vegas über London nach Brüssel 

Nach einer kurzen Nacht habe ich meinem Sohn und seiner Freundin geholfen zu packen und bin dann zu Fab und Vero runter in die Hotelhalle gegangen. Unser Uber hat uns zum Flughafen gebracht, wo wir als erste Gruppe ohne Probleme unseren Flug nehmen konnten. Der Flug unserer letzten Gruppe allerdings wurde gestrichen, und sie mussten in aller Eile zwei neue Flüge buchen. Schließlich waren wir alle irgendwie am Flughafen Heathrow in London angekommen, um die letzte Etappe nach Brüssel gemeinsam zu reisen. Wir waren ziemlich erschöpft und haben während des Zwischenstopps am Flughafen geschlafen. Die Stimmung war wehmütig, weil die Reise zu Ende ging, die wir vor zwölf Monaten vorzubereiten begonnen hatten. Es war ein wunderbares Abenteuer voller unglaublicher und intensiver Momente, die bleibende Erinnerungen hinterlassen haben. Es stärkte das Band unserer Freundschaft und festigte unsere Leidenschaft für das Motorradfahren. 

Wir sind am 31. Juli abends in Brüssel angekommen und wieder nach Hause gefahren. Jetzt warten wir auf unsere nächste Reise… 


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